MotoGP am Sachsenring: Heimrennen mit Schönheitsfehler
Die Motorrad-Asse gastieren am Sachsenring. Doch einer fehlt: Stefan Bradl. Dafür dürfen sich die Fans auf Valentino Rossi und den wieder erstarkten Marc Marquez freuen.
Keine Formel 1 am Nürburgring, keine Formel 1 in Hockenheim – also muss die MotoGP als „Ersatzdroge“ herhalten. Am langen Wochenende dürfen sich die Fans auf ein Spektakel, aber nicht auf Stefan Bradl freuen. Der Lokalmatador muss das Rennen auf dem Sachsenring wegen seiner Handverletzung schweren Herzens auslassen. Das Gefühl für das Motorrad ist einfach nicht da. Von der Gefahr einer schwereren Verletzung einmal ganz abgesehen. Selbst beim nächsten GP in Indianapolis ist ein Start von Bradl wenn, dann nur unter Schmerzen möglich.
Andere müssen in die Bresche springen
Ein Publikumsliebling ist auf alle Fälle am Start: Valentino Rossi. Der Italiener hat 1997 das erste Mal auf dem Sachsenring gewonnen, damals noch in der 125er-Klasse. In der MotoGP war der Doktor hier ebenfalls schon erfolgreich, der letzte Sieg liegt aber bereits sechs Jahre zurück. Erfolgreichster Fahrer in Hohenstein-Ernstthal ist übrigens Dani Pedrosa, der ingesamt sechs Siege (in zwei verschiedenen Klassen) feierte. Pedrosa wird der Ausflug nach Deutschland guttun, zuletzt gab es in der WM ja nicht viel zu jubeln – der Honda-Pilot stand in dieser Saison erst ein einziges Mal auf dem Podest.
Geht der Zweikampf weiter?
Im Rennen um den WM-Titel liefern sich Valentino Rossi und Jorge Lorenzo ein heißes Duell. Mit dem Sieg in Assen konnte Rossi seinen Vorsprung auf zehn Punkte ausbauen. Auf dem Sachsenring könnte dem Führungs-Duo jedoch ein anderer Fahrer die Show stehlen: Marc Marquez! Der Dominator der Weltmeisterschaft 2014 kommt schön langsam in Fahrt. Im Training am Freitag stellte der Spanier gleich einen neuen Rundenrekord auf. Ganz anders sieht die Sache bei Ducati aus: Dovizioso und Iannone fuhren nur hinterher. Für die Bookies ist Marquez Favorit auf Platz 1 im Qualifying (Quote 1.70) und im Rennen (Quote 1.80). In dieser Saison hat allerdings nur in drei von acht Fällen der Qualifying-Sieger auch den Grand Prix gewonnen …
Yamaha liegt der Kurs nicht
In den letzten fünf Jahren ging der Sieg auf dem Sachsenring immer an Honda. In diesem Jahr sehen die Bookies auch in fast allen Head-to-Heads die Honda-Piloten vor dem Yamaha-Kollegen. Plätze auf dem Podest sollten aber sowohl für Rossi (Quote 1.25) als auch für Lorenzo (ebenfalls Quote 1.25) locker drin sein. Es sei denn, einer der Top-Fahrer stürzt. Wobei: Das ist ja dann eigentlich der Job von Marc Marquez …