Davis Cup: Spannung auf allen Plätzen
Die deutschen DTB-Profis quälen sich nach dem ersten Tag, in sengender Hitze, zu einem 1:1 in der Davis Cup-Relegation gegen die Dominikanische Republik. In den Halbfinals zwischen Großbritannien und Australien sowie Belgien gegen Argentinien steht es ebenfalls Unentschieden. Spannung ist garantiert. Wie geht es weiter und wer hat die besten Chancen?
Philipp Kohlschreiber hat für das deutsche Davis Cup-Team schlimmeres verhindert und den 1:1-Zwischenstand beim Relegationsspiel in der Dominikanischen Republik gesichert. In der Tropensauna von Santo Domingo gewann „Kohli“ überzeugend und standesgemäß in knapp 1,5 Stunden gegen Außenseiter Jose Hernandez-Fernandez – 6:1, 6:3, 6:1. Zuvor unterlag Dustin Brown bei seinem kurzfristigen Debüt in extrem schwüler Hitze gegen die Nummer 1 der Dominikaner – Victor Estrella Burgos 4:6, 7:5, 6:7, 6:7. Eigentlich war anstelle von Brown Routinier Benjamin Becker vorgesehen. Der hatte sich am Morgen jedoch mit einer Magenverstimmung abgemeldet.
Eine Entscheidung über den Verbleib in der Weltgruppe fällt also erst am Sonntag. Was heißt das für das anstehende Doppel am Samstag? Ob der von Krämpfen geplagte Brown, nach seinem 3-Stunden-Match, wie geplant an der Seite von Philipp Petzschner zum Doppel antritt, ist offen. Erste logische Alternative wäre Kohlschreiber, der nicht zu viel Kraft im Match gegen die Nummer 200 der Weltrangliste benötigte. Offiziell nominiert sind bei den Dominikanern, die zum ersten Mal um den Aufstieg in die Weltgruppe spielen, Roberto Cid (ATP 928) und Jose Olivares (ATP 1112). Für jede deutsche Kombination muss dieses Doppel zu schlagen sein. Allerdings ist davon auszugehen, dass Victor Estrella Burgos (ATP 57) einen Platz einnehmen wird.
Äußere Bedingungen hin oder her, am Sonntag muss ein Sieg auf deutscher Seite stehen. Wenn nicht, geht das Team als peinliche Lachnummer in die Geschichte des deutschen Tennis ein.
Die Halbfinals
Großbritannien – Australien 1:1
In Glasgow treten zwei absolute Tennisnationen gegeneinander an. Andy Murray (ATP 3) brachte den 9-maligen Sieger gegen Thanasi Kokkinakis (ATP 72) in Führung. Bernard Tomic (ATP 23) glich für die Australier (28 Titel) gegen Daniel Evans (ATP 300) aus. Im Doppel sind die Briten mit John Peers und Andy Murrays Bruder Jamie (Doppel-Ranking: 8) favorisiert. Die Stärke der schottischen Brüder vor eigenem Publikum könnte in diesem Duell den Ausschlag zugunsten der Briten geben und den ersten Finaleinzug nach 1978 perfekt machen.
Belgien – Argentinien 1:1
Gut, dass die Belgier zu Hause auf schnellem Hartplatz antreten dürfen. Auf argentinischer Asche wären sie vermutlich chancenlos. Topspieler David Goffin (ATP 15) brachte den Gastgeber souverän gegen Federico Delbonis (ATP 65) in Führung. Leonardo Mayer (ATP 39) glich für die Gauchos gegen Steve Darcis (ATP 64) aus. Leicht favorisiert gehen die Südamerikaner, ob ihrer Erfahrung in Davis Cup-Halbfinals, ins Doppel am Samstag. In den Einzeln am Sonntag ist wiederum alles möglich. Sowohl der erste Finaleinzug der Belgier seit 1904, als auch das insgesamt 5. Finale für die Argentinier nach 1981, 2006, 2008 und 2011. Die Gauchos verloren bisher alle Endspiele.
Großbritannien 2.20
Belgien 3.50
Australien 4.50
Argentinien 6.50
Das Finale findet vom 27.-29. November statt.