NBA: LeBron James – der Traum rückt näher
Den Titel mit seinen Cavs holen, das ist das große Ziel von LeBron James. Seit Sonntagnacht ist das nun ein Stück weit realistischer geworden.
Zu Beginn der Finalserie waren sich die Experten einig: Golden State wird gegen Cleveland gewinnen, auch wenn LeBron James in der Form seines Lebens ist. Nach Spiel 2 sieht die Sache anders aus: Durch den 95:93 Overtime-Sieg in Kalifornien haben die Cavs nun alle Trümpfe in der Hand.
Die großen Fragen vor Spiel 3:
– Fallen die Verletzten bei den Cavs doch ins Gewicht? Schon im Conference Final fiel All-Star Kyrie Irving gegen die Atlanta Hawks wegen Knieproblemen in zwei von vier Spielen aus. Gegen Golden State lief Irving wieder auf – zog sich auf dem Parkett aber einen Bruch der linken Kniescheibe zu und kann den Cavs im Playoff-Finale nicht mehr helfen. Weil die Schulter auch einen Einsatz von Kevin Love unmöglich macht, könnten sich die Personalsorgen als Hindernis auf dem Weg zum großen Traum erweisen. Das führt uns gleich zur nächsten Frage:
– Hält LeBron James durch? Von den „Big Three“ ist nur ein „Big One“ übriggeblieben. Und bislang löste LeBron James seine Aufgabe auch hervorragend: In Spiel 1 steuerte er 44 Punkte, 8 Rebounds und 6 Assists bei. Im 2. Finalduell schaffte King James sogar ein Triple-Double mit 39 Punkten, 16 Rebounds und 11 Assists. Dabei stand er mehr als 50 Minuten auf dem Feld. In einer langen Serie könnte am Ende auch die körperliche Fitness ein entscheidender Faktor werden.
– Findet Stephen Curry noch zu seiner Top-Form? Vor dem Finale sprach alles vom großen Duell zwischen LeBron James und Stephen Curry. Trotz des 1:1 in der Serie steht’s in Bezug auf die Einzelleistungen der Topstars 2:0 für James. Mit 26 Punkten war Curry in Spiel 1 zwar bester Scorer für die „Dub Nation“, doch seine Performance war lange nicht so gut wie in der Regular Season, als er zum MVP gewählt wurde. In Spiel 2 kam dann eine katastrophale Dreier-Ausbeute dazu – nur 13 von 15 Versuchen fanden ihren Weg in den Korb. Das könnte wohl jeder College-Basketballer besser …
– Welcher Trainer-Neuling macht einen Schritt Richtung Riley-Nachfolge? 1982 gelang es Pat Riley als letztem Trainer, in seiner Premieren-Saison gleich den Titel zu holen. In wenigen Tagen wird Riley einen Nachfolger haben, denn sowohl Golden States Steve Kerr als auch Clevelands David Blatt bestreiten ihr erstes Jahr als NBA-Coach. Das Momentum liegt auf Seiten Blatts und der Cavs, doch eine Heimniederlage kann alles verändern. Denn Golden State ist vor eigenem Publikum eine Macht und hat in dieser Spielzeit zuhause erst vier Mal verloren. Die Buchmacher sehen die Kalifornier vorne – in Spiel 3 (Warriors: Quote 1.88, Cleveland: Quote 2.02) und in der Serie (Warriors: Quote 1.45, Cleveland: Quote 2.80). Aber aufgeben wird LeBron James seinen Traum deshalb sicher nicht …