Zeit für Trainerwechsel bei St. Pauli und Arminia?!
Tabellenplatz 17 und 18 – den Start in die neue Saison der 2. Bundesliga hatten sich die Fans und die Verantwortlichen von Arminia Bielefeld und dem FC St. Pauli sicherlich anders vorgestellt. Nach 9 Spieltagen rangieren die beiden Traditionsklubs mit mickrigen 5 Punkten am Tabellenende. Logisch, dass über beide Trainer diskutiert wird.
Ein Sieg, 2 Unentschieden und 6 Niederlagen aus 9 Spielen sind eindeutig zu wenig für die Ambitionen des FC St. Pauli. Kein Wunder, dass der Kiez-Klub momentan vom letzten Tabellenplatz der 2. Liga grüßt.
Nicht viel besser sieht es bei Arminia Bielefeld aus. Die Ostwestfalen stehen punktgleich mit den Hanseaten am Tabellenende, belegen nur aufgrund der besseren Tordifferenz Platz 17. Als einzige Mannschaft ist der DSC in der gesamten Liga noch ohne Sieg.
Schlechte Bilanz gegen Mitkonkurrenten
In der letzten Saison scheiterte der FC St. Pauli knapp am Aufstieg, wurde am Ende Tabellenvierter. In dieser Spielzeit heißt es Abstiegs- statt Aufstiegskampf. Sorgen macht die schlechte Bilanz gegen vermeintliche Konkurrenten um den Klassenerhalt. Gegen Dynamo Dresden (0:1) und Erzgebirge Aue (1:2) wurde verloren, gegen Karlsruhe (1:1) und 1860 München (2:2) sprang am Ende nur ein Punkt heraus. Lediglich Arminia Bielefeld wurde besiegt (2:1).
Das gleiche Bild bei den Ostwestfalen. Gegen den KSC (1:1) und Aue (1:1) war ein Remis das höchste der Gefühle, gegen München (0:1) und eben St. Pauli hagelte es Pleiten. Sogar der damalige Tabellenletzte 1. FC Nürnberg (1:3) erfuhr Aufbauhilfe durch die Arminia. So wird es schwer mit dem Liga-Verbleib.
Rückendeckung für beide Trainer
Wenn es sportlich nicht läuft, ist immer der Trainer der Schuldige. Erstaunlicherweise herrscht bei beiden Klubs trotz der Talfahrt noch Vertrauen in die Arbeit der Übungsleiter. Nach der Heimniederlage gegen Aue schloss Pauli-Sportchef Thomas Meggle eine Trennung von Lienen (noch) aus:
„Es gibt keine Trainerdiskussion. Das Ganze hatten wir schon mal vor zwei Jahren. Damals haben wir es geschafft, durch große Geschlossenheit im Verein den Klassenverbleib zu realisieren.“
In die gleiche Kerbe schlägt Gerrit Meinke, Geschäftsführer bei Arminia Bielefeld. Obwohl nach dem 0:1 gegen Würzburg bereits lautstarke Unmutsbekundungen auf den Tribünen zu vernehmen waren, sichert auch er seinem Trainer Rüdiger Rehm die volle Unterstützung zu:
„Für uns als Verantwortliche ist es nicht die Lösung, den Trainer zu entlassen, sondern ruhig zu bleiben.“
Trainerstuhl als Schleudersitz
Der Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Dass die Vereinsverantwortlichen einem Trainer den Rücken stärken, hat in der Regel nichts zu bedeuten. Nicht selten agieren die Manager getreu dem Motto: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.
Arminia Bielefeld und St. Pauli sind nicht dafür bekannt, extrem lange an einem Übungsleiter festzuhalten. Ganz im Gegenteil. Rehm ist beim DSC seit dem Jahr 2000 bereits der 17. Trainer, der sich auf der Bank der Ostwestfalen versuchen darf. Beim FC St. Pauli ist diese Statistik nur aufgehübscht, da sich Holger Stanislwaski über 5 Jahre beim Kiez-Klub an der Seitenlinie hielt. Trotzdem ist auch Lienen in diesem Jahrtausend bereits der 13. Coach der Norddeutschen.
Das nächste Spiel wird zeigen, wie viel Wert die Treuebekundungen der Vereinsbosse wirklich wert waren. Bielefeld gastiert bei Fortuna Düsseldorf, St. Pauli reist nach Sandhausen. Bei erneuten Niederlagen ist die Zeit sicherlich reif für einen Trainerwechsel.