Was dem HSV gegen die Bayern Hoffnung macht
Seien wir ganz ehrlich: Der HSV hat beim Bundesligaauftakt am Freitag gegen den FC Bayern (Anstoß 20:30 Uhr) doch eigentlich keine Chance. 32 Gegentore aus den letzten sechs Gastspielen beim Rekordmeister, die Pokalpleite in Jena und interne Querelen sorgen für ganz miese Vorzeichen. Wir versuchen allen HSV-Fans trotzdem ein wenig Hoffnung für das Spiel gegen den FCB zu machen.
Vor fast auf den Tag genau 7 Jahren bestritten der FC Bayern und der HSV das Premierenspiel der Saison 2008/09 in der Münchener Arena. Nach einer schnellen 2:0-Führung der Bayern durch Bastian Schweinsteiger (12.) und Lukas Podolski (16. FE) zeigten die von Martin Jol trainierten Hanseaten Moral. Die Ex-Bayern Paolo Guerreo (26.) und Piotr Trochowski (57. FE) sorgten für den 2:2-Endstand. Vielleicht wird ja auch dieses Jahr ein Ex-Bayer zum Hoffnungsträger. Ivica Olic hätte zweifelsohne das Zeug dazu. 2007/08 traf er als HSVer beim 1:1 gegen die Roten. Für ein exaktes Szenario (1:1 Endstand und Olic trifft) hält bwin die Quote von 201.00 parat.
Vergessen wir die gruselige HSV-Bilanz der letzten sechs Spiele in München (0 Punkte, 3:32 Tore) und schauen auf die Begegnung am Anfang der vergangenen Saison. Mit einer guten Vorstellung rangen die Norddeutschen den Süddeutschen unter Neu-Trainer Joe Zinnbauer immerhin ein 0:0 ab. Es kann also was gehen. HSV-Legende Uwe Seeler meint dazu: „Wenn man den Bayern weh tun kann, dann wahrscheinlich am ehesten zu Beginn einer Spielzeit.“ Quote für ein 0:0 – 17.00
Das weiß auch Bruno Labbadia und sieht in der Schieflage, in der sich die Hanseaten nach dem Pokal-Aus und den internen Querelen mal wieder befinden, auch eine Chance. „Es gilt mehr denn je, als Einheit aufzutreten. Vielleicht liegt darin auch eine Chance für uns.“ Der Trainer will das Chaos hinter den Kulissen unbedingt von der Mannschaft fern halten und gleichzeitig fordert er von seiner Truppe Einsatz. „Ich will, dass wir ein leidenschaftliches Spiel abliefern und nach München fahren, um was zu holen. Ganz abgesehen vom Gegner bin ich kein Typ, der sich damit abfinden kann, irgendwo hinzufahren ohne etwas mitzunehmen – das habe ich der Mannschaft auch ganz deutlich so gesagt.“ Sein Team hat nichts zu verlieren.
Wenn überhaupt, so läuft unter den genannten Vorzeichen alles auf ein Remis für den HSV hinaus. Bruno Labbadia hat bereits angekündigt, dass seine Mannschaft auf keinen Fall hoch gewinnen wird. Galgenhumor eben.
Immerhin kann Labbadia außer auf den angeschlagenen Innenverteidiger Cleber auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Die Verletzten Jaroslav Drobny, Ashton Götz und Neuzugang Batuhan Altintas wären wahrscheinlich ohnehin keine Option für die Startelf gewesen.
Mehr Fun-Fact als Hoffnungsschimmer ist, dass der HSV immer Meister geworden ist, wenn der SV Darmstadt in der Bundesliga gespielt hat. Der Überraschungsaufsteiger hat zwar nur zwei Spielzeiten in der Bundesliga (1978/79 und 1981/82) absolviert und der HSV wurde seit der 1963 neu gegründeten Bundesliga nur dreimal Meister – aber immerhin. Meisterquote für den HSV – 501.00.