Warum Wolfsburg jetzt zeigen muss, wie gut es wirklich ist
Unzählige Lobeshymnen sind in den vergangenen Wochen und Monaten über den VfL Wolfsburg gesungen worden. Zu Recht! Dieter Hecking und Klaus Allofs haben es geschafft aus einer zusammengekauften Multikulti–Truppe eine charakter- und leistungsstarke Einheit zu formen. Nahezu jeder Mannschaftsteil fügt sich nahtlos in das Gesamtgefüge ein. Am Ende der Saison wird der VfL Wolfsburg in die Champions League einziehen. Die Generalprobe wartet aber schon jetzt in der Europa League.
Inter Mailand heißt der Gegner im Achtelfinale der Europa League. Den ganz großen Glanz früherer Tage versprühen die Nerrazurri derweil nicht. Hoch verschuldet und in der Liga nur im Mittelfeld unterwegs, darf Inter jedoch auch keine Minute von den Wölfen unterschätzt werden. Die Gründe, warum der VfL sein kleines Meisterstück gegen Mailand machen kann:
• Manager Klaus Allofs formulierte schon vor der Saison das Ziel am 27. Mai in Warschau im Endspiel zu stehen. Inter soll nur ein Teilstück auf dem Weg dorthin sein.
• Der Titel in der Europa League ist in diesem Jahr einfacher zu erreichen als die Meisterschaft. Und beim VfL zählen nach den Investitionen mittelfristig nur Titel und Pokale.
• Der VfL weiß, wie es geht eine große Mannschaft zu schlagen (4:1 gegen Bayern). Dieses Mal müssen sie nur einen großen Namen besiegen. Inter ist beileibe keine Übermannschaft mehr.
• Apropos große Mannschaften: Wolfsburg muss sich hinter keinem der verbliebenden Teilnehmer in der Europa League verstecken. Teams wie der AS Rom und der FC Sevilla sind zwar hochdekoriert und haben einen großen Namen, wurden aber auch schon vom FC Bayern deutlich besiegt (AS Rom) oder von Mönchengladbach an den Rand einer Niederlage getrieben (FC Sevilla).
• Die Wölfe haben in Hin- und Rückspiel insgesamt 180 und bei Verlängerung 210 Minuten Zeit Inter auszuschalten. Bei der Torquote der Wolfsburger in den vergangenen Spielen (Augsburg ausgenommen) sollte das möglich sein.
• Trainer Hecking gab seinen Spielern nach dem Spiel in Augsburg eine Erholungspause. Seine Mannen werden also trotz der Dreifach-Belastung aus Liga, Pokal und Europa League ausgeruht in das Spiel gegen die Italiener gehen.
• Der VfL ließ Inter mehrmals beobachten. Zuletzt beim Spiel gegen Neapel. Inter machte aus einem 0:2 Rückstand ein 2:2. Die Wolfsburger sind also gewarnt.
• Ivan Perisic hat sich fit gemeldet und steht Trainer Hecking wieder zur Verfügung. Er könnte eine Alternative für den etwas überspielt wirkenden Andre Schürrle sein.