Trennung von Westermann? Richtige Entscheidung!
Heiko Westermann und der HSV gehen in Zukunft getrennte Wege. Vor allem für den Klub ist das eine gute Wahl …
Es war zu erwarten und wurde dieser Tage Realität: Der Hamburger SV verlängert den zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit Heiko Westermann nicht mehr. Nach fünf gemeinsamen Jahren und 173 Pflichtspielen muss sich der ehemalige Kapitän des HSV einen neuen Klub suchen. Die Reaktionen auf diese Entscheidung fielen unterschiedlich aus.
Fans sind gespalten
Die Hamburger Anhängerschaft teilt sich in zwei Lager: Da sind zunächst jene, die traurig sind, dass Westermann den Verein verlässt. Es ist heutzutage ja keine Selbstverständlichkeit mehr, dass ein Spieler fünf Jahre bei einem Klub verbringt. Also sorgt der Abgang einer Identifikationsfigur natürlich für sentimentale Gefühle. Und dann sind da jene Fans, die hauptsächlich die sportlichen Leistungen heranziehen und deshalb nicht unglücklich sind, dass Westermann in der kommenden Spielzeit nicht mehr im HSV-Trikot steckt. Denn häufig war er ein Unsicherheitsfaktor in der Defensive.
Legenden üben Kritik
Verdiente Spieler des Hamburger Sport-Vereins gehören eher zur ersten Gruppe der Fans. Uwe Seeler, Willi Schulz und Ditmar Jakobs beklagen den Abgang Westermanns. Schließlich sei der ein „Vorzeige-Profi“ gewesen, der „immer alles gegeben hat“ und noch dazu „vielseitig einsetzbar“ war. In der Kicker-Rangliste der Topspieler scheint Westermann bei den Verteidigern als bester HSVer auf Rang 38 von 84 bewerteten Spielern auf.
Neuanfang ist wichtig
Das zeigt ein bisschen das Dilemma von Westermann. Natürlich ist er kein schlechter Verteidiger. Aber sehr gut ist er auch nicht (mehr). Westermann hat 27 Spiele in der Nationalmannschaft absolviert, das letzte allerdings Ende 2013. Obwohl der Defensiv-Allrounder erst 31 Jahre alt ist, befindet er sich seit einiger Zeit auf dem absteigenden Ast. Das zeigt auch sein Marktwert, der von acht bis neun Millionen Euro mittlerweile auf 1,8 Millionen Euro gesunken ist. Wenn der HSV wieder durchstarten will, dann ist Westermann nicht mehr der richtige Mann dafür. Sein Vertrag ist gut dotiert, die Leistungen waren im Verhältnis dazu zu wechselhaft.
Doch was nun?
Wie kann es für Heiko Westermann nun weitergehen? Zu einem Spitzenklub der Bundesliga wird er nicht wechseln können, dafür entspricht er zu wenig den Anforderungen an einen modernen Abwehrspieler. Für eine Rückkehr zu den Ex-Vereinen wie Greuther Fürth oder Arminia Bielefeld ist es wohl noch zu früh, selbst wenn Westermann beiden zweifelsohne weiterhelfen könnte. Vielleicht sind ja die Bundesliga-Neulinge Darmstadt und Ingolstadt auf der Suche nach einem Routinier, der schon viel erlebt hat. Dann würde Westermann – nicht nur auf Grund der letzten beiden ereignisreichen Spielzeiten – dort sehr gut hinpassen …