Sturmflaute bei einigen Bundesliga-Stars
Stürmer werden fürs Toreschießen bezahlt. Natürlich bekommen sie auch ihr Geld, wenn sie mal über eine längere Distanz das runde Leder nicht im Tor unterbringen. Wäre das nicht so, hätten folgende Angreifer wohl so ihre Probleme, die Miete zu bezahlen.
Vedad Ibisevic: 1.505 Minuten ohne Tor
Der einstige Knipser des VfB Stuttgart ist die personifizierte Ladehemmung. Traf Ibisevic bis zur letzten Saison regelmäßig zweistellig pro Spielzeit für seine Klubs, hat er seit seinem letzten Treffer am 29.01.2014 keinen Ball mehr im gegnerischen Kasten versenkt. Rechnet man seine torlose Zeit auf die Spiele hoch, so hat der Bosnier seit über 16 Spielen über 90 Minuten nicht mehr getroffen. Kein Wunder, dass der 30-Jähre seinen Stammplatz beim VfB längst verloren hat. Aber verlernt man Toreschießen so einfach? Dass er es kann, hat er vorher in Hoffenheim und auch bei den Schwaben bewiesen. 82 Mal netzte Ibisevic bisher in der Bundesliga ein. So lange wie jetzt auf Tor Nummer 83 musste er aber noch nie auf einen Treffer warten. Der Vertag von Ibisevic läuft noch bis Juni 2017. In Stuttgart hat der Bosnier aber keine große Zukunft. Wenn sich ein Abnehmer findet, werden sich die Wege nach der Saison trennen.
Klaas-Jan Huntelaar: 1.187 Minuten ohne Tor
Der Holländer ist zum Gesicht der Schalker Krise geworden. Genau wie bei seinem Klub läuft auch beim Hunter in der Rückrunde nichts mehr zusammen. Seit dem 13. Spieltag Ende November hat der 31-Jährige nicht mehr getroffen. Damals erzielte er drei Tore beim 4:1 über den FSV Mainz. Aber von dieser Torgefährlichkeit ist er momentan weit entfernt. Das Problem: Huntelaar ist ein Stürmer, der fast ausschließlich an Toren gemessen wird, da er ansonsten nicht viel am Spiel teilnimmt. Dementsprechend steht er momentan stark in der Kritik. Der Kredit, dem ihm 66 Bundesliga-Tore für Schalke einbrachten, ist fast aufgebraucht. Sollte der Hunter zurück in die Spur finden, hätte auch Königsblau wieder Argumente im Kampf um einen Europa League Platz. Die Vertragsverlängerung bis 2017 war bei seiner jetzigen Form ein Fehler des Schalker Vorstands.
Eric-Maxim Choupo-Moting: 990 Minuten ohne Tor
Es ist bezeichnend für die momentane Situation auf Schalke, dass auch der zweite Stürmer kurz davor, die 1.000-Minuten-Marke ohne Tor zu durchbrechen. Dabei ist Choupo-Moting in den Spielen fast immer der auffälligste Offensiv-Akteur der Knappen, agiert im Abschluss aber zu umständlich und unglücklich. Der Kameruner startete bärenstark in die Saison, hatte nach 16 Spieltagen bereits neun Tore auf dem Konto. Doch danach begann die Flaute, die sich bislang nicht stoppen ließ. Anfang Dezember titelten wir von bwin noch, dass Schalke mit Choupo-Moting und Huntelaar ein neues Traumduo im Sturm besäße, doch mittlerweile sind die beiden harmlosen Angreifer nur noch der Traum jeder gegnerischen Defensive. Der 26-Jährige wird sich aber aus dem Loch herauskämpfen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis bei ihm der Knoten platzt.
Roberto Firmino: 864 Minuten ohne Tor
Eigentlich läuft es für Roberto Firmino in dieser Saison. Der 23-Jährige hat den Sprung in die brasilianische Nationalmannschaft geschafft und dort auf Anhieb überzeugt (vier Spiele, zwei Tore). Zudem steht er auf dem Wunschzettel vieler großer europäischen Topklubs. Aber nach gutem Saisonbeginn stottert in der Bundesliga in Sachen Tore sein Motor. Sechs Treffer stehen zwar auf seinem Konto, allerdings liegt sein letzter Geniestreich auch schon über zwei Monate zurück. Aber auch dank seiner neun Assists wird Firmino trotz Torflaute weiterhin ein begehrtes Objekt auf dem Transfermarkt bleiben. Ein Wechsel nach der Saison scheint so gut wie sicher.
Adrian Ramos: 674 Minuten ohne Tor
Nicht nur die Verantwortlichen und die Fans von Borussia Dortmund hatten sich vom Neuzugang mehr versprochen. Auch Ramos selber ist von seiner Premieren-Saison beim BVB enttäuscht. Lediglich zwei Bundesliga-Tore gelangen dem Kolumbianer bisher. Seine Treffer am zweiten und dritten Spieltag ließen die Hoffnung vieler erwachen, dass er die Lücke, die Robert Lewandowski hinterließ, schließen könne. Doch muss jetzt festgestellt werden: Er konnte es nicht! In weiteren 674 Minuten Einsatzzeit folgte kein weiterer Treffer. Lediglich in der Champions League (drei) und im Pokal (eins) durfte er über eigene Tore jubeln. Zu wenig für die Ansprüche in Dortmund. Ein Transfer im Sommer scheint nicht ausgeschlossen zu sein, wenngleich Neu-Trainer Thomas Tuchel ein Fan von Ramos ist. Eine weitere Saison zur Bewährung ist ebenfalls denkbar.