Sokratis: Der Fels in der Brandung
Erfreuliche Nachricht für alle BVB-Fans: Innenverteidiger Sokratis Papastathopoulos hat seinen Vertrag bei den Schwarz-Gelben vorzeitig bis 2019 verlängert. Der Grieche ist einer der großen Gewinner unter Thomas Tuchel und ist zum heimlichen Abwehrchef beim BVB aufgestiegen.
Als Jürgen Klopp 2008 zu Borussia Dortmund wechselte, war eine seiner ersten Amtshandlungen die Verjüngung der Innenverteidigung. Statt Robert Kovac und Christian Wörns verteidigte von nun an der „Kinderriegel“ bestehend aus Mats Hummels und Neven Subotic. Nur aufgrund von Sperren oder Verletzungen bestand in den letzten 7 Jahren die Abwehrzentrale nicht aus Hummels und Subotic. Für Sokratis, der seit Juli 2013 für den BVB aufläuft, blieb fast immer nur der Platz auf der Ersatzbank.
Doch in dieser Saison ist alles anders. Unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel ist der 27-Jährige zu einer festen Größe in der Dortmunder Innenverteidigung geworden. In 9 von 10 Bundesligaspielen kam Sokratis über die gesamte Spielzeit zum Einsatz. Auch in den Pokalspielen ist am Griechen kein Vorbeikommen. Tuchel ist angetan von der schnörkellosen Spielweise und der kompromisslosen Zweikampfführung des ehemaligen Bremers. „Er ist fast ein bisschen besessen vom Verteidigen. Er will das Tor bis zum Schluss beschützen. Und er hat Lust, Zweikämpfe zu führen. Papa ist ein echter Spieler, ein echter Mann. Er spielt Männerfußball“, sagte Tuchel bereits im Sommer-Trainingslager über seinen Abwehrspieler. Das Vertrauen, dass Tuchel von Anfang an in Sokratis setzte, zahlt dieser mit Leistung zurück. Mit einem kicker-Notenschnitt von 3,0 gehört er zu den notenbesten Verteidigern der Bundesliga. Die statistischen Werte von Sokratis in seinen bisherigen 9 Bundesligaspielen in dieser Saison lesen sich gut.
Passquote: 89,4%, von 557 Pässen fanden 498 den Weg zum Mitspieler
Ballkontakte: 678, er hat im Schnitt 75 Ballkontakte pro Spiel
Zweikampfquote: 69,5%, von 154 Zweikämpfen hat er 107 gewonnen
Fouls: 13 begangen, 1 Gelbe Karte
Sokratis besticht in dieser Spielzeit durch Konstanz. Nicht wenige sehen in ihm momentan den heimlichen Abwehrchef des BVB, da er im Gegensatz zu Mats Hummels weniger Fehler macht. Das ist aber nicht weiter verwunderlich. Den Spielaufbau in Dortmund übernimmt seit Jahren Hummels, der sich auch nicht scheut als Innenverteidiger riskante Bälle in die Zwischenräume zu spielen. Sokratis dagegen hat weniger Risiko im Passspiel und bevorzugt den flachen Kurzpass oder in heiklen Situationen auch einfach mal einen langen Befreiungsschlag. Er sucht nicht immer die spielerische Lösung – aber gerade das macht ihn so wertvoll und bei den BVB-Fans so beliebt. In Sachen Zweikampfquote ist Hummels (71,8%) seinem Nebenmann sogar etwas voraus. Bis auf das Spiel in München (1:5) ergänzen sich beide bislang hervorragend. Dort musste Sokratis allerdings als Rechtsverteidiger agieren – ein Fehler von Tuchel, wie er später einräumen musste. Lässt man das Spiel gegen die Bayern außen vor, kassierte der BVB bislang 7 Gegentore. Das macht im Schnitt 0,7 pro Spiel. Für diesen starken Wert ist das Abwehrduo Sokratis/Hummels hauptverantwortlich.
Es ist als nicht verwunderlich, dass die Verantwortlichen der Borussia den Vertrag mit dem Griechen verlängerten. „Man hat mir das Gefühl gegeben, dass ich wichtig für das Team bin. Wir haben tolle Mitspieler, eine tolle Mannschaft und außerdem eine einzigartige Atmosphäre in unserem Stadion“, sagte Sokratis über deie Gründe seiner Vertragsverlängerung dem kicker. Die Fans können sich also auch in den nächsten Jahren über Männerfußball in Dortmund freuen.