Shkodran Mustafi: Klammheimlich in die Spitze
Als Bundestrainer Joachim „Jogi“ Löw im vergangenen Mai den vorläufigen Kader für die WM-Endrunde in Brasilien bekannt gab, ging ein Raunen durch Deutschland. Shkodran wer? Kaum jemand kannte den Neuling Shkodran Mustafi, der mit 22 Jahren noch kein Bundesliga-Spiel gemacht hatte, sich dafür Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme machen durfte. Doch mittlerweile hat sich der gebürtige Hesse mit guten Leistungen einen Namen im europäischen Fußball gemacht.
Shkodran Mustafi hat die Weltmeisterschaft mit der deutschen Nationalmannschaft als Sprungbrett genutzt. Als Sprungbrett für höhere Aufgaben und besser bezahlende Arbeitgeber. Denn nur wenige Wochen nach dem Titelgewinn mit Deutschland wurden zahlreiche Top-Vereine auf den Defensiv-Spezialisten aufmerksam. Mit seiner kompromisslosen Spielweise und seinem immerwährenden Einsatz kämpfte sich Mustafi auf die Wunschliste des FC Valencia aus Spanien.
Diesen Schritt kann man nach rund sechs Monaten auf der iberischen Halbinsel als den durchaus richtigen benennen. Denn unter Trainer Nuno Esperito Santo hat sich Mustafi, der zuvor zweieinhalb Jahre für Sampdoria Genau in der italienischen Serie A gespielt hatte, sofort zu einer absoluten Stammkraft entwickelt und das obwohl er zu Beginn der Saison wegen eines Muskelbündelsrisses, den er sich im WM-Achtelfinale gegen Algerien (2:1 n. V.) zugezogen hatte, die gesamte Vorbereitung sowie die ersten Saisonspiele verpasst hatte. Seit dem fünften Spieltag hat der Verteidiger keine einzige Minute in der Primera Division verpasst. Zudem präsentiert sich der 22-Jährige in dieser Saison offensivstark. Mit drei Toren hat er genauso viele Netzeinschläge verbucht, wie Stürmer Alvaro Negredo, der vor der Spielzeit immerhin von Manchester City kam.
Damit hat sich Mustafi durchaus in die Notizblöcke anderer namhafter Vereine gespielt. Zuletzt wurde in den Medien über einen Wechsel zu Bundesligist Borussia Dortmund oder auch in die Premier League zu den Tottenham Hotspurs spekuliert. Beide Klubs sind an einem Sommer-Transfer des Wahl-Valencianers interessiert. Dafür müssten der BVB und auch die Spurs ihr Portemonnaie jedoch weit öffnen. Denn die festgeschriebene Ablösesumme für Mustafi liegt bei wahnwitzigen € 50 Millionen. Denn auch wenn er seine Wackel-Form von der Weltmeisterschaft mittlerweile in den Griff bekommen hat, wird Mustafi bei diesem Preisschild wohl noch einige Jahre in Valencia kicken.