Nationalmannschaft: Nein, es darf nicht gezittert werden
Das darf nicht passieren. Je länger man darüber nachdenkt, desto größer wird der Druck auf die deutsche Nationalmannschaft vor dem abschließenden EM-Qualifikationsspiel am Sonntag gegen Georgien (Anstoß 20:45 Uhr). Durch das 0:1 gegen Irland hat sich der Weltmeister selbst um dieses eigentlich gedachte Testspiel gebracht. Kurzerhand strich der Bundestrainer Jogi Löw den freien Tag. Erste Anzeichen für die erhöhte Drucksituation.
Auf der abschließenden Pressekonferenz am Samstag versuchte der Bundestrainer zu erklären, wie er seine Spieler nach der Niederlage in Dublin gegen Georgien einstellt. „Man kann nicht behaupten, dass unsere Mannschaft abgehoben oder gar arrogant ist. Die Truppe wollte gewinnen, es lag gegen Irland nicht an der Einstellung. Es gilt, die Sinne zu schärfen, vor allem beim Torabschluss. Irland war natürlich ein frustrierendes Spiel für uns. Die Spieler müssen begreifen, dass eine Chance vielleicht die allerletzte im Spiel ist.“
Chancen wird die DFB-Elf auch gegen Georgien bekommen. Die Frage ist nur, ob Müller und Co. sie dann auch nutzen werden. Das Hinspiel im März gewann die DFB-Elf souverän mit 2:0 (Tore durch Reus und Müller). Die Gastgeber hatten keine ernsthafte Möglichkeit ein Tor zu erzielen. Die Nationalelf jedoch mehr als passable Chancen das Resultat höher ausfallen zu lassen. Marco Reus traf 2 weitere Male das Aluminium. Schon aus diesem Grund darf und wird die deutsche Mannschaft das nicht vergeigen. Irland war letztendlich Warnung genug.
Was darf nicht passieren?
Klar ist, eine Niederlage wäre unentschuldbar. Geht die Partie gegen den 110. der Weltrangliste dennoch verloren, wäre das direkte Ticket gelöst, wenn es in der Partie zwischen Polen und Irland einen Sieger gibt. Geht dieses Spiel bei einer deutschen Niederlage Remis aus, muss die Löw-Auswahl als Gruppendritter in die Playoff-Spiele im November. Gegen Polen (3:1, 0:2) und gegen Irland (1:1, 0:1) spricht bei Punktgleichheit der direkte Vergleich gegen die deutsche Nationalmannschaft. Bei einem Unentschieden ist Deutschland qualifiziert. Ein Sieg bringt den angepeilten Gruppensieg.
Wann wurde zuletzt gezittert?
Immer noch präsent ist die letzte Zitterpartie in der Relegation gegen die Ukraine 2001. Es ging damals um die Qualifikation zur WM 2002. Nach einem 1:1 in Hinspiel in Kiew (Tor durch Ballack), schoss die Mannschaft von Rudi Völler die Osteuropäer im Rückspiel mit 4:1 aus dem Westfalenstadion in Dortmund. Alles überragender Akteur auch in diesem Spiel: Michael Ballack mit 2 Toren.
Als die DFB-Elf das EM-Ticket verspielte
Der 17. Dezember 1967 ist einer der schwärzesten Tage in der Geschichte der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Damals verspielte die DFB-Elf das erste und bis heute einzige Mal die Teilnahme an einer EM-Endrunde – und das gegen Fußball-Zwerg Albanien. Nach einem 6:0 im Hinspiel reisten die DFB-Kicker siegessicher nach Tirana. Zurück kamen sie mit einem 0:0 und wurden bei der Rückkehr nach Deutschland wüst beschimpft.