Manchester United: Mourinhos nächste Krise
Horror-Woche für Manchester United! Die ganze Fußballwelt rätselt und begibt sich mit Trainer Jose Mourinho auf Fehlersuche. Während der Portugiese beinahe obligatorisch in Richtung der Referees ausholt und seine Spieler in Schutz nimmt, haben die Experten das Mittelfeld rund um den € 105 Millionen schweren Neuzugang Paul Pogba auf dem Kieker. Die Chance für den degradierten Bastian Schweinsteiger?
Vor der Pleite im Stadtderby gegen Manchester City war die Stimmung rund um das Old Trafford bestens. 3 Spiele, 3 Siege – alles in Butter. Die Niederlage gegen den Lokalrivalen und Mourinhos Intimfeind Pep Guardiola versetzte den Red Devils einen gewaltigen Knacks. Es folgten unerwartet weitere Rückschläge gegen Feyenoord Rotterdam (0:1) in der Europa League und den FC Watford (1:3) in der Liga. Gegen Watford hatte United seit 30 Jahren nicht mehr verloren. The Special One steckt wie bereits im Vorjahr mit Chelsea schnell in einer handfesten Krise.
Der Mittelfeld-Motor stottert
Sinnbildlich für den ausbleibenden Erfolg sind die stagnierenden Leistungen von Pogba. Der Franzose hat sichtlich damit zu kämpfen, dass dem Mittelfeld der Roten Teufel ein Taktgeber fehlt. Der 23-Jährige ist keiner, der ein Spiel aus der Zentrale ordnen kann, er liebt das Spektakel, Offensivläufe und Zug zum 16er. Den Spielaufbau müssen andere betreiben – und genau da hakt es im United-Ensemble.
Pogbas Nebenmänner Marouane Fellaini, Morgan Schneiderlin oder Ander Herrera scheitern daran, dem Rekord-Neuzugang eine geeignete Bühne zu bieten. Unter den Fans werden die Rufe nach Bastian Schweinsteiger immer lauter. Auch United-Klublegende Paul Scholes sieht in dem von Mourinho degradierten Deutschen den idealen Taktgeber an Pogbas Seite, hielt aber trocken fest, Mou stehe nicht auf Schweinsteiger.
Wie in Blau, so in Rot
„Wir können und müssen an uns arbeiten, sowohl aus kollektiver als auch individueller Sicht. Aber ich kann nicht kontrollieren, was die Schiedsrichter machen. Ich kann an ihren Fehlern nichts ändern“, sagte Mourinho nach der Pleite gegen Watford. Anhängern des FC Chelsea dürften Worte wie diese bekannt vorkommen. In der Vorsaison stürzte The Special One mit den Blues als amtierender Meister ab und nahm dabei seine Mannschaft mit solchen Aussagen stets in Schutz.
Das Abwälzen der Verantwortung auf andere ist das falsche Mittel, um ein Team aus der Krise zu hieven. Das sollte Mou in London eigehttps://sports.bwin.com/de/sports#eventId=&leagueIds=46&page=0&sportId=4ntlich gelernt haben. Die Zusammenarbeit mit dem FC Chelsea endete im letzten Dezember mit lediglich 15 Punkten aus 16 Spielen auf dem 16. Tabellenplatz. Derart häufig wird kein Referee auf der Insel spielentscheidende Fehler gemacht haben. Nun ist es an Mourinho zu zeigen, dass die Horror-Woche von Manchester United nur ein Ausrutscher war und nicht die Vorboten einer erneuten Krisenzeit des Portugiesen in der Premier League.