Johannsson MUSS sich bei Werder entwickeln
Nach dem Abgang von Franco di Santo zu Schalke 04 klaffte eine große Lücke im Werder-Sturm. Diese soll nun mit der Verpflichtung von US-Nationalspieler Aron Johannsson von AZ Alkmaar geschlossen werden. Die Fußstapfen, die der Argentinier hinterlassen hat, sind groß. Kann Johannsson die hohen Erwartungen erfüllen?
Bei seinen bisherigen Stationen hat der 24-Jährige sein Tor-Versprechen stets eingelöst. Geboren in den USA, kehrten seine isländischen Eltern mit ihrem Sohn den Staaten schon nach drei Monaten den Rücken. In seiner Heimat Island machte er dann sportlich auf sich aufmerksam. Bei Fjölnir Reykjavik gelangen ihm als Jungsprund in 34 Spielen 16 Treffer. Bei Aarhus GF in Dänemark wagte er den nächsten Schritt. Die Dänen ließen sich die Dienste des damals 19-Jährigen schon € 300.000 kosten. Nach einem Jahr Anlauf- und Eingewöhnungszeit fing er dann auch bei Aarhus an Tore am Fließband zu schießen. 14 Tore in 20 Spielen in der Saison 2012/13 in der Liga sprechen eine deutliche Sprache. Während dieser Zeit feierte er dann auch sein Debüt in der isländischen U21-Nationalmannschaft, bevor ihn Jürgen Klinsmann 2013 in den Kader der US-Boys berief. Seither stehen 12 Länderspiele und 3 Tore für die Klinsmann-Elf in seiner Vita. Gar nicht so übel.
Das hat sich auch der AZ Alkmaar aus der holländischen Eredivisie gedacht und schnell für € 1,6 Mio. zugeschlagen. In Holland, ohne Zweifel einer Liga mit einem höheren Stellenwert als Dänemark, machte Johannsson da weiter, wo er in der Superligaen aufgehört hatte. 38 Buden in 84 Pflichtspielen waren für Werder jetzt Grund genug, insgesamt € 4,5 Mio. auf den Tisch zu legen. Sieht man die bisherige Entwicklung, stehen die Zeichen gut, dass Klinsmanns Nationalstürmer auch bei den Hanseaten regelmäßig trifft. Früher oder später kann er das Erbe eines Franco di Santo antreten. Das meinen jedenfalls unisono Sportdirektor Rouven Schröder: „Er hat zudem viel Entwicklungspotenzial, um seinen eingeschlagenen Weg bei uns fortzusetzen“ – und auch Johannsson selber: „Das ist der richtige Schritt, um in meiner Entwicklung vorwärts zu kommen“, zeigt sich der US-Nationalspieler von seinem Wechsel überzeugt. Alles in allem gute Voraussetzungen für das Abenteuer Bundesliga. Aber: Die Verpflichtung von Johannsson ist ein Perspektivtransfer, der eine positive Entwicklung des Spielers und seinen nächsten Karriereschritt in Bremen voraussetzt. Andernfalls ist die üppig investierte Ablöse futsch.
Im Pokalspiel bei den Würzburger Kickers wird Johannsson noch geschont, so Werder-Trainer Victor Skripnik. „Er wird am Wochenende frei haben und sich ab Montag auf Schalke vorbereiten. Er hatte zuletzt beim Gold Cup mit den USA gespielt und besaß kaum Urlaub. Er soll frisch an die Aufgabe herangehen.“ Und diese heißt nichts anderes als Tore schießen.
Eljero Elia hingegen verlässt Werder Bremen nach zweieinhalb Jahren endgültig. Damit nimmt der Abstieg des einstigen Supertalents seinen Lauf. Seine Stationen von Twente, über den HSV, Juventus Turin, Werder Bremen und den FC Southampton jetzt zurück zu Feyenoord Rotterdam lassen keinen anderen Schluss zu. In Rotterdam unterschreibt der 28-Jährige einen Zweijahresvertrag. Angeblich soll er keine Ablöse kosten. Werder genügt es offenbar schon, sein üppiges Salär von circa € 2,5 Mio. pro Jahr einzusparen.