Hannover 96: Klassenerhalt? Mission Impossible!
Hannover 96 ist nach 21 Spieltagen das Schlusslicht der Bundesliga. 7 Niederlagen in Folge mussten die Niedersachsen zuletzt hinnehmen. Auch unter dem neuen Trainer Thomas Schaaf ist kein Aufwärtstrend erkennbar. Der Zug Richtung Klassenerhalt ist fast schon abgefahren.
21 von 34 Spieltagen sind gespielt. Hannover 96 liegt mit 14 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Zwar sind in den restlichen 13 Spielen noch 39 Zähler zu vergeben und der Klassenerhalt für Hannover theoretisch noch möglich. Nur: Der Glaube im Umfeld daran ist nicht sehr hoch. Das hat Gründe.
• Kein Trainereffekt
Seit Jahresbeginn ist Thomas Schaaf für 96 an der Seitenlinie tätig. Positiven Einfluss auf die Entwicklung und Resultate konnte er aber nicht nehmen. Ganz im Gegenteil. Alle bisherigen Spiele unter Schaaf gingen verloren. 4 Partien, 4 Niederlagen – einen positiven Effekt hat der Trainerwechsel von Michael Frontzeck zu Thomas Schaaf nicht bewirkt.
• Gut spielen, trotzdem verlieren
Das Ergebnis stimmte bei der 0:1-Pleite von Hannover in Dortmund mal wieder nicht. Die Leistung schon. Das macht einerseits Hoffnung, ist auf der anderen Seite aber auch sehr deprimierend. Wenn die Niedersachsen schon trotz tadelloser kämpferischer Leistung und couragiertem Aufritt beim hochfavorisierten Tabellenzweiten nichts Zählbares holen, wann dann? Aufwand und Ertrag stimmten nicht überein. Das ist sehr zermürbend für die 96-Spieler.
• Fehlende Torgefahr
Trotz der beiden Stürmer-Neueinkäufe Hugo Almeida und Adam Szalai hat 96 große Schwierigkeiten beim Toreschießen. In 3 der 4 Rückrundenspielen blieb die Mannschaft ohne eigenen Treffer. Erst 3 Mal in dieser Saison erzielte Hannover mehr als 2 Treffer in einem Spiel. Nur der FC Ingolstadt (14) hat weniger Tore erzielt als das Schaaf-Team (19). Wer keine Tore schießt, der kann keine Spiel gewinnen und folglich keine Punkte gegen den Abstieg sammeln.
• Verletztenmisere
Der Kader von Hannover ist momentan arg dezimiert. Fast schon mit einer Notelf musste Schaaf beim BVB auflaufen. 8 Akteure fehlten verletzungsbedingt, darunter die beiden Stürmer Almeida und Szalai. Vor allem die Ausfälle der Mittelfeldspieler Hiroshi Kioyotake (Haarriss im Fuß) und Leon Andreasen (verstauchter Knöchel) schmerzen und fehlen im Spiel von 96. Ohne diese Leistungsträger ist der Klassenerhalt nur Utopie.
Die Spieler selbst und der Trainer haben immer noch Hoffnung auf den Ligaverbleib – trotz mittlerweile 7 Zählern Rückstand auf das rettende Ufer. „Wir machen weiter und werden uns die Belohnung schon holen. Es war heute ein entscheidender Schritt“, sagte Schaaf im Anschluss der Partie in Dortmund. Mehr als Durchhalteparolen sind das aber nicht. Das Unternehmen Klassenerhalt entwickelt sich für den langjährigen Bremer immer mehr zu einer Mission Impossible.