Frische Jungs für Jogi?
In der kommenden Woche steht der Länderspiel-Doppelpack mit dem Freundschaftsspiel am 25.März in Kaiserslautern gegen Australien und vier Tage später in Georgien (Tiflis) in der EM-Qualifikation auf dem Programm. Jogi Löw wird bei der Nominierung auf große Experimente verzichten und den besten Kader berufen. Wir geben einen Ausblick:
Torwartposition: Auf der Torwartposition gibt es wenig bis gar keinen Handlungsbedarf. Sehr wahrscheinlich ist, dass Löw neben Manuel Neuer wieder die WM-Fahrer Ron-Robert Zieler und Roman Weidenfeller nominieren wird. Im Blickfeld stehen mit Bernd Leno, Marc-Andre ter Stegen und Timo Horn drei brillante Torhüter, die mittelfristig Zieler und Weidenfeller ablösen könnten. Die drei genannten haben im Sommer allerdings auch noch die Europameisterschaft mit der U21 im Blick.
Abwehr: Bereits angekündigt hat der Bundestrainer die Rückkehr von Holger Badstuber. „Ich hätte ihn gern dabei. Holger ist einer, auf den ich für die EM 2016 zähle», sagte Bundestrainer Joachim Löw der Süddeutschen Zeitung. Löw braucht Badstuber vor allem als Linksfuß in der Innverteidigung und im Spielaufbau. Neben dem Rückkehrer sind zweifelsfrei auch die formstarken Jerome Boateng, Benedikt Höwedes, Shkodran Mustafi und Mats Hummels dabei. Sein Debüt in der Nationalelf gab im November 2014 Jonas Hector vom 1.FC Köln. Auf ihn kann Löw als Alternative auf der linken Verteidigerposition fast nicht verzichten, zumal Erik Durm gerade erst nach Verletzung in den Kader von Borussia Dortmund zurückgekehrt ist. Eine Nominierung von Marcel Schmelzer ist sehr unwahrscheinlich. Der Bundestrainer hat sich in der Vergangenheit nicht gerade als Fan des BVB-Verteidigers geoutet. Bliebe da noch Emre Can. Auf ihn kann der Weltmeister-Trainer eigentlich nicht verzichten. Seit Monaten überzeugt Can als rechter Verteidiger in der Dreierkette beim FC Liverpool. Eine Nominierung auf der Position, wo seit dem Rücktritt von Ex-Kapitän Philipp Lahm eine Lücke klafft, wäre logisch. Antonio Rüdiger, ebenfalls Anwärter auf diese Position, hat noch Trainingsrückstand nach seiner Meniskusverletzung.
Mittelfeld: Im Mittelfeld kann Jogi Löw aus dem Vollen schöpfen. Größere Experimente sind auch hier unwahrscheinlich. Mesut Özil, Bastian Schweinsteiger, Andre Schürrle und Marco Reus kehren neben Sami Khedira, Toni Kroos, Karim Bellarabi, Lars Bender und Thomas Müller zurück im Vergleich zum letzten Test im November gegen Spanien (1:0). Ob Lukas Podolski nach seinem eher durchwachsenen Start bei Inter Mailand dabei ist, bleibt abzuwarten. Es wäre eher ein Zeichen der Güte.
Angriff: Eine der Positionen, für die immer noch nach einer vermeintlichen Optimal-Lösung gesucht wird. Max Kruse, Mario Götze und Kevin Volland haben hier momentan die Nase vorn. Der Bundestrainer wird die Sturmzentrale je nach Gegner besetzten. Auch Thomas Müller kann die Position spielen. Mario Gomez zeigte bis vor seiner Verletzung beim AC Florenz aufsteigende Form. Ist er fit und gut drauf, wird auch er wieder in den Kreis der Nationalmannschaft zurückkehren. Eine Nominierung für die Länderspiele in einer Woche kommt aufgrund seiner aktuellen Verletzung auf jeden Fall zu früh.
Perspektivisch stehen mit Robin Knoche, Sebastian Rudy und Matthias Ginter noch drei weitere Männer auf Abruf zur Verfügung. Schließlich steht vorher noch ein Spieltag in den jeweiligen Ligen an, an dem viel passieren kann. Hoffentlich nur im Sinne seiner circa 22 Schützlinge, die der Bundestrainer dann letztendlich am Ende der Woche in sein Aufgebot berufen wird.