FC Liverpool: Woodburn auf den Spuren von Owen und Sterling
In der langen und traditionsreichen Ära des FC Liverpool schafften schon so einige Nachwuchsspieler den Sprung in den Kader der Reds. Akteure wie Steven Gerrard, Robbie Fowler und Jamie Carragher wurden im Anfield zur Legende. Jetzt schickt sich mit Benjamin Woodburn ein neues Juwel an, die Herzen der Fans im Sturm zu erobern. Mit seinem ersten Pflichtspieltor schrieb er bereits Klub-Geschichte.
Der FC Liverpool steht im Halbfinale des League Cups. Die Reds besiegten am Dienstagabend an der heimischen Anfield Road Zweitligist Leeds United mit 2:0. So weit, so gut. Wesentlich spektakulärer ist der Name des Torschützen zum Endstand: Benjamin Woodburn.
Neue Bestmarke
Das Talent schoss in seinem erst 2. Profi-Einsatz sein erstes Tor. Damit avancierte das Eigengewächs der Reds mit 17 Jahren und 45 Tagen zum jüngsten Torschützen der Klub-Geschichte. Zuvor hatte ein gewisser Michael Owen diesen Titel für 19,5 Jahre inne. Owen traf im Alter von 17 Jahren und 143 Tagen erstmals für Liverpool.
Die jüngsten Torschützen des LFC:
1. Benjamin Woodburn (17 Jahre, 45 Tage) am 29. November 2016
2. Michael Owen (17 Jahre, 143 Tage) am 6. Mai 1997
3. Jordan Rossiter (17 Jahre, 183 Tage) am 23. September 2014
4. Raheem Sterling (17 Jahre, 316 Tage) am 20. Oktober 2012
5. Jimmy Melia (18 Jahre, 47 Tage) am 17. Dezember 1955
Michael Owen sendete noch am Abend seine Glückwünsche via Twitter an den neuen Rekordhalter:
Another record taken from me!!! Congratulations @BenWoodburn on becoming the youngest ever scorer for @LFC at 17yrs and 45days. #KopEnd
— michael owen (@themichaelowen) November 29, 2016
Klopp will ihn schützen
LFC-Trainer Jürgen Klopp freute sich sichtlich über den Treffer, mahnte nach dem Spiel aber an eine zu hohe Erwartungshaltung an Woodburn:
„Ich freue mich sehr für ihn. Das einzige Problem ist, dass ich wegen euch Journalisten Angst habe um ihn. Deshalb bin ich so zurückhaltend. Denkt und macht, was ihr wollt, aber schreibt nichts anderes als ‚Torschütze: Ben Woodburn‘.“
Die Euphorie um den Youngster konnten die Worte des deutschen Coaches allerdings nicht bremsen. Verständlich: 2 der Vorgänger von Woodburn, Michael Owen und Raheem Sterlin, legten im Anschluss große Karrieren hin bzw. sind dabei. Beide schafften schnell den Durchbruch bei den Reds und wurden in die englische Nationalmannschaft berufen. Zum Ärger der Fans verließen allerdings auch beide den Klub. Owen schloss sich 2004 Real Madrid an, Sterling zog es 2015 zu Manchester City.
Woodburn unterschrieb erst Anfang November einen Profivertrag beim FC Liverpool. Vor dem Spiel gegen Leeds United kam er erst ein einziges Mal bei den Profis zum Einsatz. Am vergangenen Samstag ließ Klopp ihn beim Heimsieg über den AFC Sunderland (2:0) in der Nachspielzeit debütieren.
Der FC Liverpool ist für seine gute Jugendarbeit bekannt. In der 124-Jährigen Klub-Geschichte brachten die Reds zahlreiche Spieler hervor, die aus der eigenen Jugend den Sprung ins Stadion an der Anfield Road schafften und zu Stars avancierten. Steven Gerrard, Jamie Carragher, Robbie Fowler oder Steve McManaman sind die bekanntesten und besten Beispiele dafür aus der jüngeren Vergangenheit.
Um ähnliche Karrieren wie das genannte Quartett hinzulegen, muss Woodburn weiter hart an sich arbeiten. Trotz des Tore hat er noch nichts erreicht. Aber Klopp ist dafür genau der richtige Trainer. In Zukunft werden bestimmt noch einige Artikel über den neuen Hoffnungsträger des FC Liverpool geschrieben – hoffentlich aus einem ähnlich erfreuchlichen Grund.
What a night 😀⚽️❤️ pic.twitter.com/0NAx9nHVEK
— ben woodburn (@BenWoodburn) November 29, 2016