Mahrez folgt dem Trend – Wenn schmutzige Transfers zur Normalität werden
Es gab mal eine Zeit, da bedeutete ein Nein wirklich Nein. Wer in letzten Tagen das Theater um Arsenal-Neuzugang Pierre-Emerick Aubameyang oder Riyad Mahrez verfolgt, dem wird klar, wie radikal sich der Transfermarkt auch in dieser Beziehung verändert hat. Transfers werden – wenn nötig mittels schmutziger, halblegaler Mittel – regelrecht erzwungen.
Das Mutterland des Fußballs rätselt: Was ist mit Mahrez passiert? Sein Klub Leicester City weiß von nichts. Englands Fußballer des Jahres 2016 ist weder verletzt, noch gesperrt, oder suspendiert. Auf gut deutsch gesagt, wirkt er nach dem gescheiterten Wechsel zu Manchester City vom Erdboden verschluckt.
Der Premier League-Tabellenführer wollte Riyad Mahrez eigentlich als Ersatz für den verletzten DFB-Nationalspieler Leroy Sané verpflichten. Die Drähte, sie glühten in Abendstunden des berühmten Deadline Days vergebens. Laut Mirror hatte ManCity sein Angebot 4 Mal bis auf 67 Mio. € hochgeschraubt – die „Foxes“ blieben hart! Weiterhin heißt es, der algerische Flügelflitzer sei daraufhin abgetaucht.
Drohungen und Geldstrafen in 6-stelliger Höhe scheinen den 26-Jährigen wenig stören. Durch sein Beleidigte-Leberwurst-Spielchen verfolgt er einen ganz anderen Plan. Fans, Mitspieler und den Klub gegen sich aufbringen, damit Leicester dann im Sommer einem Transfer zustimmt. Hat ja bei Philippe Coutinho, den Liverpool nach langem Hin und Her an den FC Barcelona ziehen gelassen hatte, auch geklappt, wird sich der Flügelflitzer denken. Wie das Kapitel Mahrez beim einstigen englischen Sensationsmeister (alle Premier League-Wetten) einmal enden wird, zeigen auch diese Beispiele.
Julian Draxler (VfL Wolfsburg -> Paris Saint-Germain)
Sommer 2016, Ausverkauf beim VfL Wolfsburg: André Schürrle, Bas Dost und viele weitere Spieler verlassen den VW-Klub. Julian Draxler, der durch seine Auftritte für die DFB-Elf bei der EM das Interesse internationaler Spitzenklub auf sich gezogen hatte, erhält zunächst keine Freigabe. Im Streit zwischen seinem Berater und dem damaligen VfL-Manager Klaus Allofs versucht der Weltmeister, durch ein Ich-will-weg-Interview seinen Wechsel zu PSG zu beschleunigen. Nicht die beste Idee, aber mit Blick auf andere Beispiele eher harmlos.
Ousmane Dembélé (BVB -> FC Barcelona)
Mkhitaryan, Dembélé oder zuletzt Aubameyang – der Revierklub kann ein Liedchen mit mehreren Strophen davon singen! Vor allem Dembélés Rekord-Transfer nach Barcelona stellte die BVB-Welt tagelang auf den Kopf. „Ich habe mich entschieden, nicht zum Training zu gehen. Ich wollte nicht, habe mir eine Ausrede gesucht“, erklärte der Franzose im Nachgang. „Hätte ich nicht alles in meiner Macht stehende getan, um bei Barca zu unterschreiben, würde ich es jetzt bereuen.“
Hakan Calhanoglu (Hamburger -> Bayer 04 Leverkusen)
Möglicherweise nimmt sich Mahrez auch noch den inzwischen beim AC Mailand spielenden Türken zum „Vorbild“. Das Theater um Calhanoglu gipfelte im Juni 2014 in einem ärztlichen Attest. Auf Grund von psychologischen Problemen ließ sich der HSV-Spielmacher für 4 Wochen krank schreiben. Kaum war der Wechsel nach Leverkusen durch, kehrte er dann auf wundersame Weise ins Training zurück.
Demba Ba (TSG Hoffenheim -> West Ham United)
In der Saison 2010/2011 verweigerte Demba Ba die Nachreise ins Winter-Trainingslager der Hoffenheimer – gleich 2 Mal! Statt Spanien wollte der treffsichere Stürmer lieber auf die Insel. Bei Stoke City fiel er zunächst durch den Medizincheck. Wenige Tage vor der Schließung des Tansferfensters, unterschrieb Ba einen 3,5-Jahres-Vertrag bei West Ham United.
Dimitri Payet (West Ham United -> Olympique Marseille)
Die „Hammers“ kennen die Situation auch andersherum. Publikumsliebling Dimitri Payet hatte im Januar 2017 trotz eines bis 2021 laufenden Vertrages angekündigt, nie mehr für den Klub aufzulaufen. Trainer Slaven Bilic machte den Boykott öffentlich und verbannte den in dieser Zeit meistgehassten Spieler der Premier League ins Reserveteam. Eine Zeit lang sah es wirklich danach aus, als könnte der Klub ein Exempel statuieren. Ein 30 Mio. €-Angebot von Marseille veranlasste West Ham schließlich zum Umdenken.
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