Eintracht Frankfurt: Multi-Kulti macht Laune
Es läuft bei Eintracht Frankfurt. Sprangen die Hessen im Vorjahr dem Abstieg nur um Haaresbreite von der Schippe, grüßt die SGE nach 4 Spielen in der neuen Saison aus der Bundesliga-Spitzengruppe. Trotz zahlreicher Neuzugänge aus verschiedenen Herkunftsländern besticht die Eintracht bereits nach einer kurzen Eingewöhnungsphase mit mannschaftlicher Geschlossenheit. In der Bankenstadt träumen die Fans bereits von einer erfolgreichen Saison.
9 Punkte aus den ersten 4 Saisonspielen – Eintracht Frankfurt ist sehr gut in die neue Saison gestartet. Siege über Schalke (1:0), Leverkusen (2:1) und Ingolstadt (2:0) steht einzig eine Niederlage beim SV Darmstadt (0:1) gegenüber. Die Pleite war aufgrund des Lilien-Tores in der Nachspielzeit zudem sehr unglücklich und vermeidbar.
Schnelle Integration der Neuzugänge
Dabei war mit einem so guten Saisonstart der SGE keinesfalls zu rechnen. Im Sommer stand nach dem Klassenerhalt ein Umbruch im Eintracht-Kader an. 11 Abgängen, darunter Leistungsträger wie Carlos Zambrano und Stefan Aigner, standen – inklusive der Spieler aus dem Juniorenbereich – 12 Neuzugänge gegenüber.
Als wäre die Integration so vieler neuer Akteure an für sich nicht schon schwierig genug, kamen die Spieler auch noch aus zahlreichen Herkunftsländern. Aus 7 verschiedenen Nationen stammen die Neuzugänge. Insgesamt stehen Spieler aus 15 unterschiedlichen Nationen bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag: Finnland, Ungarn, Mexiko, Schweiz, Holland, Serbien, Kroatien, Argentinien, Japan, Österreich, Schweden, Brasilien, Kroatien, Spanien. Dazu kommen 12 deutsche Profis – Multi Kulti in Reinkultur.
Aber die Integration der neuen Spieler läuft schneller und besser als gedacht. Egal ob gegen Top-Teams wie Schalke und Leverkusen oder gegen Underdogs wie Ingolstadt – Frankfurt besticht durch eine geschlossene Mannschaftsleistung. Die Abläufe innerhalb des Teams stimmen und auch die Chemie ist gut. Trainer Niko Kovac hat es in kürzester Zeit geschafft, aus einem Haufen internationaler Spieler mit Talent eine konkurrenzfähige Mannschaft zu basteln.
Keine Träumereien trotz gutem Start
Der beste Saisonstart seit 4 Jahren lässt die Fans zwar von einer Wiederholung der damaligen Spielzeit träumen – die Eintracht qualifizierte sich am Ende als 6. für die Europa League – Sportvorstand Fredi Bobic tritt aber bereits auf die Euphoriebremse:
„Es zählen nur die 40 Punkte. Wenn einer etwas anderes denkt oder träumt, kann er sich einen neuen Verein suchen.“
Im Klub weiß man nur zu gut, wie schnell sich der Wind im Fußball drehen kann. Auch Trainer Kovac und Torwart Lukáš Hrádecký schlugen nach dem Sieg in Ingolstadt ähnliche Worte an. Mit Bescheidenheit und Demut, aber auch der Gewissheit der eigenen Leistungsstärke will die SGE ihre Saisonziele erreichen.
Die nächsten Gegner heißen Hertha BSC, SC Freiburg und Bayern München. Sollte die Multi-Kulti-Truppe der SGE auch diese Aufgaben bestehen, könnte sich die deutsche Bundesregierung vielleicht mal bei den Hessen erkundigen, wie eine gute und schnelle Integration vonstattengeht.