Cacau: Einmal Japan und zurück
Er ist mittlerweile 34 Jahre alt, war für die ARD während der Weltmeisterschaft 2014 als Brasilien-Experte unterwegs und will es nun aber noch einmal wissen! Cacau verlässt den japanischen Zweitligisten Cerezo Osaka und möchte in der kommenden Saison noch einmal Erstliga-Luft schnuppern. Wohin es ihn genau zieht, ist derzeit noch offen.
„Nun möchte ich nochmals einen neuen Anlauf nehmen, um nach der Sommerpause für einen ambitionierten Verein auflaufen zu können, der möglichst in der 1. Liga seines Landes spielt“, ließ der 23-malige Nationalspieler in einer Presseerklärung verlauten. Damit endet für den Deutsch-Brasilianer das Japan-Abenteuer nach nicht einmal einem Jahr.
Wohin ihn seine nächste und wahrscheinlich letzte Station im Profifußball verschlägt, ist indes aber noch offen. „Es gibt lose Kontakte. Aber konkrete Gespräche mit den Interessenten haben noch nicht stattgefunden“, so Cacau, der mit vollem Namen Claudemir Jerônimo Barreto heißt, weiter.
Dass „Helmut“, wie von seinen Mitspielern genannt wird, das Toreschießen drauf hat, stellte er in der Vergangenheit in zahlreichen Spielen unter Beweis. In 307 Bundesliga-Begegnungen nagelte er 88 Mal einen Ball ins gegnerische Gehäuse. Seine Erstliga-Karriere startete vielversprechend. Gleich in seinem zweiten Bundesliga-Spiel (2:4 gegen Bayer 04 Leverkusen), damals noch im Trikot des 1. FC Nürnberg, wurde er mit zwei Treffern zum Spieler der Partie gewählt. Der VfB Stuttgart erkannte das Potenzial und verpflichtete den in Santo André geborenen Angreifer im Sommer 2003.
Bei den Schwaben reifte Cacau zum deutschen Nationalspieler. Denn im Februar 2009 erhielt er die deutsche Staatsbürgerschaft und somit das Recht für die Auswahl des DFB aufzulaufen. Dort hinterließ er auch in den Geschichtsbüchern deutliche Spuren. Denn beim WM-Auftaktspiel gegen Australien (4:0) erzielte Cacau das zweitschnellste Tor eines Einwechselspielers bei einer Weltmeisterschaft. Zuvor hatte er bereits seine beste Vereinssaison gespielt. 2009/10 markierte er 13 Tore in nur 25 Spielen und gehörte damit zu den effektivsten Stürmern der Bundesliga. In Japan kam Cacau in 22 Ligaspielen auf sieben Treffer.
Neben dem Fußball ist die Religion eine wichtige Stütze im Leben des 34-Jährigen. Seinen Glauben baute er auch in seinen Torjubel ein. Denn dieser fällt immer gleich aus. In Heimspielen läuft er mit zwei winkenden Zeigefingern in der Luft zur Fankurve, kniet sich an die Eckfahne, wartet auf die Mitspieler und gibt dann einen Luftkuss von sich. In Auswärtsspielen läuft er dementsprechend zum Gästeblock.
Der bei seinen Mitspielern immer beliebte Cacau nutzt seine Prominenz sinnvoll. Denn er engagiert sich gleich bei mehreren sozialen Einrichtungen. Bei dem Kinderhilfswerk World Vision hat er zwei Patenkinder. Außerdem unterstützt er die Stiftung SportMeetsCharity und die Stiftung Deutsche KinderSuchthilfe, wo er bereits seit drei Jahren Vorsitzender ist. Seit Oktober 2010 ist Cacau zudem zusammen mit seinem ehemaligen VfB-Kollegen Serdar Tasci, Nationalspielerin Celia Sasic und Sinem Turec, einer Schiedsrichterin, als DFB-Integrationsbotschafter tätig.