Bruno Henrique: Hallo, da bin ich!
Bruno wer? Viele Fans vor dem Fernseher werden sich gestern beim Spiel VfL Wolfsburg gegen Real Madrid (2:0) gefragt haben, wer dieser flinke Rechtsaußen bei den Wölfen ist. Spätestens nach dem Spiel ist es wohl höchste Zeit ihn vorzustellen.
Der Brasilianer war der einzige Wintertransfer der Niedersachsen. Kurz vor Ende der Wechselperiode nahm Klaus Allofs noch mal € 4,5 Mio. in die Hand, um den 25-Jährigen nach Wolfsburg zu lotsen. Schon im Januar war man sich beim VfL darüber bewusst, dass der Offensivspieler seine Zeit braucht, um auch sportlich anzukommen. „Er ist keine kurzfristige Lösung und braucht etwas Zeit, um in der Bundesliga klarzukommen“, sagte Wolfsburgs Manager Allofs. Diese Zeit hat er bekommen. Seine Premiere feierte er Anfang Februar beim FC Schalke (0:3). Es folgten noch 4 weitere Joker-Kurzeinsätze in der Bundesliga.
Pünktlich gegen Real Madrid schmiss ihn Trainer Dieter Hecking zum ersten Mal in die Startelf. Ein Traum für den Stürmer, der mit seinem alten Klub Goias EC in Brasilien, trotz 7 Toren und 10 Vorlagen, in die 2. Liga abgestiegen war. Gegen Real spielte er jetzt seinen Landsmann und Nationalspieler Marcelo ein ums andere Mal schwindelig, sorgte durch seine Schnelligkeit und Technik für ordentlichen Betrieb und bereitete das 2:0 durch Maximilian Arnold mit Übersicht vor. Als er entkräftet nach 80. Minuten mit Standing Ovations von den Zuschauern verabschiedet wurde, war sein erster, richtiger Arbeitstag für den VfL erfolgreich beendet.
Und Dieter Hecking sollte mit seiner Einschätzung im Januar Recht behalten: „Durch die Verpflichtung von Bruno Henrique sind wir in der Offensive noch variabler aufgestellt.“ Für die Mannschaft, die in der Bundesliga im Kampf um die Champions League-Plätze ins Hintertreffen geraten ist, kann es jetzt nichts besseres geben als eine zusätzliche, unbekümmerte Waffe – zumal Daniel Caligiuri und Bas Dost noch nicht fit sind.
Die nächste Chance, sein Können zu zeigen, ist im bwin-Topspiel am kommenden Samstag gegen Mainz 05 (ab 18:30 Uhr). Wenn die Wölfe noch ein Wörtchen um die Europapokalplätze mitreden wollen, ist ein Sieg Pflicht. Ein Bruno Henrique in der Form von Mittwoch kann da sehr nützlich sein.