2 Aufsteiger rocken die 2. Bundesliga
Mehr als ein Drittel der Spielzeit in der 2. Bundesliga ist vorbei und es wird Zeit für ein erstes Fazit. Neben vielen negativen Überraschungen wie z.B. den Fall des FC St. Pauli gibt es auch einige positive. Dazu gehören auf jeden Fall 2 Aufsteiger, die nach 12 Spieltagen auf dem Weg zum sicheren Klassenerhalt sind. Dynamo Dresden und die Würzburger Kickers mischen, trotz zwischenzeitlicher Schwächephase, kräftig in der vorderen Tabellenhälfte mit.
In der gesamten Stadt Hamburg brennt derzeit die Rote Laterne. Sowohl der Hamburger SV als auch der FC St. Pauli sind in ihrer jeweiligen Liga Tabellenletzter. Dabei surften gerade die Kiezkicker in der vergangenen Saison auf einer Erfolgswelle. Lange spielte St. Pauli mit um den Aufstieg, musste sich am Ende jedoch mit Platz 4 begnügen.
Mittlerweile ist wieder Chaos auf dem Kiez ausgebrochen. Mit Thomas Meggle musste der Sportliche Leiter bereits seinen Posten räumen, mit Olaf Janßen kam ein neuer Co-Trainer. Der Abstand auf den 16. Platz, der immerhin noch für die Relegation berechtigen würde, ist schon auf 4 Zähler angewachsen. Die Lage ist dramatisch.
Würzburg kann’s auswärts
Des einen Leid ist des anderen Freud. Dieses Sprichwort passt natürlich auch auf die laufende Zweitliga-Saison. Denn 2 Aufsteiger schinden bisher eine Menge Eindruck. Dynamo Dresden sowie die Würzburger Kickers sind mit 19 bzw. 20 Punkten in der vorderen Tabellenhälfte zu finden und haben nur wenige Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz 3.
Gerade bei den Kickers war dieser enorm gute Start nicht zu erwarten. Erst über die Relegation hatte sich die Mannschaft von Ex-HSV-Profi Bernd Hollerbach für die 2. Bundesliga qualifiziert. Der Klub aus Unterfranken, der zwischendurch sogar 3 Pflichtspiele in Folge verlor, beeindruckt durch eine geordnete Defensive (12 Gegentore) und eine enorme Auswärtsstärke. Mit 10 Zählern auf fremden Platz belegen die Würzburger Rang 2 in der Auswärtstabelle.
Dynamo ist der Favoriten-Schreck
Bei Dynamo war vielleicht ein wenig mehr mit einer ordentlichen Premieren-Saison nach dem Aufstieg zu rechnen. Immerhin hatten die Sachsen die 3. Liga in der vergangenen Spielzeit nach Belieben dominiert und standen bereits im April als Aufsteiger fest. Trotz zahlreicher Abgänge von Stammspielern hat Dynamo eine schlagkräftige Mannschaft beisammen. Das stellt sie immer wieder gerade gegen die vermeintlich großen Teams der Liga unter Beweis. Tabellenführer Eintracht Braunschweig wurde trotz zwischenzeitlichem 0:2-Rückstand mit 3:2 besiegt, der VfB Stuttgart ging in Dresden sogar mit 0:5 baden und auch der andere Absteiger erlebte gegen die Schwarz-Gelben sein blaues Wunder. In Hannover gewann die SGD mit 2:0.
Köpke ist Aues Lichtblick
Nach einem für einen Aufsteiger ordentlichen Saisonstart mit 7 Punkten aus den ersten 6 Spielen ist beim FC Erzgebirge Aue Ernüchterung eingekehrt. 5 der letzten 6 Begegnungen gingen verloren. Dabei ist besonders die Abwehrleistung der Veilchen besorgniserregend. 18 Gegentore in diesem Zeitraum sind eindeutig zu viel. So wird es schwer mit dem Klassenerhalt. Trotz der teils enorm schlechten Leistungen gibt es im Erzgebirge einen großen Gewinner. Pascal Köpke, Sohn von Torwart-Legende, Andreas Köpke erzielte in seiner ersten Zweitliga-Saison bereits 6 Tore. Er war damit für fast 40% der FCE-Treffer verantwortlich.
Aufsteiger stärker als 2015/16
Zum Vergleich: In der Saison 2015/16 stieg mit dem MSV Duisburg einer von 2 Aufsteigern direkt wieder ab, Arminia Bielefeld sicherte sich mit Rang 12 und 10 Punkten Vorsprung auf die gefährdete Zone relativ souverän die Klasse. Die wohl beste Saison eines Aufsteiger-Trios in der jüngeren Geschichte war wohl die Spielzeit 2014/15. Der SV Darmstadt marschierte direkt durch in die Bundesliga. RB Leipzig wurde Tabellenfünfter und der 1. FC Heidenheim war auf Rang 8 bereits der schlechteste Aufsteiger.